Es geht nicht nur darum, einen Pinsel in die Hand zu nehmen und ihn über eine Holzfigur zu führen.
Dekoration hat ihre Regeln.
Viel hängt vom Holz ab. Und viel von der Art der Farbe: Öl, Wasser oder nur Beizmittel?
Und vor allem hängt vieles von einer ruhigen Hand ab, insbesondere wenn es darum geht, die kleinen Details mit einem dünnen Pinsel aufzutragen, die winzigen Oberflächen zu gestalten, die dem Objekt seine Einzigartigkeit verleihen.
Wenn die Tradition der Holzschnitzerei in Gröden ihre Wurzeln bereits um das Jahr 1600 setzt, kam die Malerei fast 100 Jahre später. Tatsächlich wurden die großen Figuren und Altäre ursprünglich in den nahe gelegenen Ortschaften Kastelruth und Villnöss oder in Bozen, Brixen und manchmal sogar in Bayern bemalt, weil es im Tal noch keine diesbezügliche Kompetenz gab. Erst Ende des 18. Jahrhunderts beschlossen einige Familien, dies selbst auszuprobieren, wobei nicht selten jedes Familienmitglied – für einfachere Arbeitsschritte sogar die Kinder – zum Einsatz kam.
So sind das Fassmalen und Vergolden allmählich zu einem eigenen Kunsthandwerk geworden, das in die Grödner Holzschnitzerei integriert wurde.
Die allerersten hauptberuflichen Dekorateure waren Männer, aber im Laufe der Zeit ist das Fassmalen, insbesondere für kleine Figuren und Spielzeuge, zum Frauenberuf geworden, und dies für vielen Frauen im gesamten Tal. Auf diese Weise konnten sie zuhause arbeiten, und in einer traditionell landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft war dies sehr wichtig: Frauen trugen so wesentlich zum finanziellen Familienunterhalt bei und konnten sich gleichzeitig um den Haushalt kümmern.
DIE FÜNF PHASEN DER MALEREI
1. LACKIERUNG
Zunächst wird die Roh-Figur lackiert, damit das Holz geschützt bleibt und nicht zu viel Farbe aufnimmt. Es gibt drei verschiedene Behandlungen, die sowohl von Hand als auch durch Sprühen durchgeführt werden.
2. FARBE
Wenn es um die Farbgebung geht; macht man nicht alles auf einen Schlag. Sonia verwendet für eine einzelne Figur ungefähr 60 verschiedene Pinsel: es gibt viele Rottöne, viele Grüntöne, viele Blautöne usw., für jede Farbe, für jeden Farbton wählt sie einen eigenen Pinsel. Zudem verwendet sie jeweils unterschiedliche Stärken. Sobald die Farben aufgetragen sind, wird mit einem Tuch darübergefahren, um die Übergänge zu verwischen und so realistische Schattierungen zu erzielen.
3. FIXIERUNG
Um die Farbe zu fixieren, wird die Figur mit einem zusätzlichen Lack überzogen.
4. VERGOLDUNG
Wenn es auch vergoldete Teile gibt, ist dies der Moment zum Vergolden: ein sehr heikler Prozess,
der mit Goldblättern durchgeführt wird.
In dieser Phase werden auch Details hinzugefügt, die winzig sein können und viel Aufmerksamkeit erfordern,
wie z. B. Augen, Blumen auf einem Kleid oder andere Elemente,
die die Figur schmücken und charakterisieren.
Der letzte Schritt ist notwendig, um eine gewisse Einheitlichkeit in der Farbgebung zu erzielen:
Die Figur wird mit einer Patina versiegeltdie ihr Harmonie und Ausgewogenheit verleiht.
Welche Farben werden verwendet?
Dies hängt von den Farbeffekten ab, die man erzielen möchte:
- Farben auf Wasserbasis werden verwendet, um die Maserung des Holzes hervorzuheben.
- Um mit Schattenspielen einen Deckeffekt zu erzielen, wird Ölfarbe bevorzugt.
- Das Beizmittel wird stattdessen verwendet, wenn man eine natürliche Figur bevorzugt.
Sonia bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten
Du kannst aus den Farb-Paletten auswählen, die sich bereits im Angebot befinden, oder einen persönlichen Farbauswahl-Service nutzen.
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